Dienstag, 3. Januar 2012

Storytelling

Um Storytelling erfolgreich zu betreiben, ist es wichtig, sich über die eigenen Anspruchsgruppen ein gutes Bild zu verschaffen und zu wissen, auf was sie besonders achten. Hier sollte man sich über psychologische Elemente bei der Beeinflussung Gedanken machen. 


Der unbewusste Verstand beeinflusst ungefähr 95% unseres Verhaltens. Der Mensch verfügt über drei Gehirne, welche stets eine eigene Eigenschaft aufweisen. Das "mammal brain" baut auf Emotionen, Erinnerungen und Gewohnheiten auf. Es ist dafür zuständig, eine Entscheidung zu treffen. Das "lizard brain" ist die Grundlage für Reaktionen. Es widerspiegelt das Befinden, nachdem eine Entscheidung getroffen wurde. Die restlichen 5% unseres Verhaltens werden durch das "human brain" beeinflusst. Es ist dafür da, die Entscheidungen zu rationalisieren und Gründe zu hinterfragen. 


Unternehmen sollten wissen: Kunden lassen sich selten durch Fakten überzeugen, sie legen viel mehr Wert darauf, Emotionen mit dem Produkt / der Dienstleistung zu verbinden. 


Der Autor findet folgende Faktoren bedeutend, um durch gutes Storytelling die Öffentlichkeit zu überzeugen:

  • Verständlicher Aufbau
  • Story soll Dramaturgie enthalten
  • sich von der Konkurrenz unterscheiden / abheben
  • eine passende Location wählen
  • aufeinander gut abgestimmte Musikstücke, Töne und Bilder
  • Wahl der Schauspieler
  • Fokus aufs Wesentliche
  • Aufmerksamkeit durch Events, Dialoge und Teilnahme
  • Verbindung zwischen Inhalt und Empfänger schaffen
  • Raum für Rückmeldungen / Kommentare / Kritik lassen
  • wissen, wann und wie Stories erzählt werden


Ein gutes Beispiel für ein gut aufgebautes und schön inszeniertes Storytelling ist der folgende Werbespot von MySwitzerland.com:





Der Werbespot fällt dadurch auf, dass der ganze Spot ein spezifisches Thema anspricht - nämlich den praktisch nicht vorhandenen Winter. Der Schauspieler Martin Horat passt perfekt in diesen Spot, weil er mit seiner Natürlichkeit besticht und zudem ein Wetterprophet ist. Die Lage wurde in den Schweizer Bergen ausgewählt, um einen Kontextbezug herzustellen. Sie ist deshalb optimal, da eine gewisse emotionale Verbundenheit geweckt werden kann und die Aussicht phänomenal ist. Die Musik im Hintergrund passt ideal. Auch der Zeitpunkt der Veröffentlichung wurde gut ausgewählt - nämlich dann, als sich viele Menschen über zu wenig Schnee beklagten. Kein Wunder, hat dieser Spot eine grosse Aufmerksamkeit bekommen.


Zu guter Letzt eine kleine Denkhilfe: Fakten sind bedeutungslos ohne eine Kontext bezogene Story.

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